Die Situation im Bitcoin scheint derzeit in schnellen Schritten von Optimismus zu Angst und wieder zurück zu wechseln. Die letzten Wochen seit der Korrektur waren eher von Angst geprägt. Doch seit Ende letzter Woche hat sich das Bild wieder etwas aufgehellt. Da brach der Bitcoin mit hohem Momentum und ebenso hohem Volumen aus einer Dreiecksformation aus.
Eigentlich eine Situation, die statistisch für weitere Anstiege spricht. Doch pünktlich zum Wochenanfang korrigiert der Kurs der größten Kryptowährung erneut und auch die Stimmung der Kryptoanleger wird wieder etwas ängstlicher, wie man am Bitcoin Fear & Greed Index erkennen kann.
Bildet sich hier eine neue Korrektur oder ein neuer Trend?
Seit gestern beginnt der Bitcoin wieder zu fallen. Knapp über 5 % hat der Kurs seit dem Hoch vom Wochenende verloren und damit über die Hälfte der Gewinne wieder eingebüßt. Besorgniserregend wird die Situation, wenn man ein Fibonacci-Retracement anlegt. Dabei zeigt sich, dass der Kurs bis auf das unterste Level von 0,786 gelaufen ist. Ein so tiefer Abfall gilt als starke Korrektur nach einer Bewegung.
(Der Bitcoin korrigiert nach der Aufwärtsbewegung wieder stark! – Quelle: Tradingview.com)
Das 78,6 % Retracement gilt als letztes Level, an dem entweder eine Umkehr erfolgt oder der Kurs stark in die Korrektur läuft. Dabei ist interessant, dass der Bitcoin-Kurs fast punktgenau an dieser Stelle umzukehren scheint. Die Hoffnung bleibt also noch.
Das beste Szenario: Der Bitcoin etabliert einen neuen Aufwärtstrend
Während der große Trend im Bitcoin nach wie vor intakt ist, befindet sich der Kurs auf den kleineren Zeiteinheiten praktisch in einer trendlosen Phase. Trotz des starken Rücklaufs im Bitcoin könnte diese allerdings bald beendet sein, wenn der Bitcoin wieder rechtzeitig nach oben zieht.
(Wenn der Bitcoin-Kurs jetzt umkehrt und nach oben zieht, würde ein neuer Trend entstehen – Quelle: Tradingview.com)
Um einen neuen Aufwärtstrend im Tageschart zu etablieren, müsste der Bitcoin lediglich durch das aktuelle Hoch vom Wochenende bei 65.103 Dollar brechen. Für Trader und Investoren könnte dieses Level eine gute Einstiegsgelegenheit bilden, bei der die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Anstiegs hoch ist, aber das Risiko einer stärkeren Korrektur deutlich kleiner ist als in der jetzigen Situation.
Das schlechteste Szenario: Der Bitcoin bildet ein neues Dreieck
Beim Ausbruch aus einer Dreiecksformation ergibt sich eine statistische Wahrscheinlichkeit von etwa 70 % für weiter steigende Kurse. Das ist zwar signifikant, im Vergleich zu anderen Formationen aber gering. Denn eine 30 % Fehlerquote bedeutet, dass es annähernd in jedem dritten Fall zu einem Fehlausbruch kommt.
Genau das könnte jetzt passieren. Denn wenn man genau hinsieht, könnte sich bei einer weiteren Korrektur eine neue untere Trendlinie ergeben, die mit dem neuen Hochpunkt ein neues, etwas größeres Dreieck ergibt!
(Im schlimmsten Fall könnte der Kurs des Bitcoins ein neues, größeres Dreieck bilden – Quelle: Tradingview.com)
Das Rundumbitcoin-Fazit zur aktuellen Situation
Die Lage im Bitcoin ist immer noch angespannt. Obwohl sich der Kurs Ende letzter Woche sehr positiv entwickelt hat, konnte der Kaufdruck offenbar nicht aufrechterhalten werden. Für Trader und Investoren könnte das beste Vorgehen derzeit darin liegen, erst einmal abzuwarten. Sollte der Bitcoin über das Hoch vom Wochenende bei 65.103 Dollar steigen, könnte das für Anleger einen guten Einstieg bieten, da hier ein neuer Trend etabliert wäre.
Patrick Obacher ist selbst seit fast 10 Jahren als Trader und Investor aktiv. In dieser Zeit erlebte er verschiedene Marktphasen und verwaltete zeitweise etwa 200.000 Dollar Fremdkapital. Nach zahlreichen Fortbildungen im Börsenbereich ist er vor allem auf Technische Analyse, statistische Ansätze und Kapitalmarktanomalien spezialisiert.
