Derzeit würden wohl nur die wenigsten Anleger von einer bullischen Stimmung sprechen. Ganz im Gegenteil, die immer noch anhaltende Korrektur zehrt gleichermaßen an den Kräften wie auch an den Nerven der Anleger. Der Bitcoin ($BTC) scheint sich nach wie vor nicht entscheiden zu können, in welche Richtung er laufen möchte.
Derzeit hängt er am EMA 200 fest und scheint weder vorwärts noch rückwärts zu kommen. Und dennoch deuten einige subtile Hinweise, die man nicht im Chart, sondern außerhalb davon findet, darauf hin, dass die Situation eigentlich bullischer sein könnte als gedacht.
(Der Kurs des Bitcoins hängt derzeit am EMA 200 fest – Quelle: Tradingview.com)
Die Bitcoin-Bestände an den Börsen sind auf dem niedrigsten Stand des Jahres
Schon in den letzten Tagen wurde bekannt, dass einige Wale Bitcoins im Wert von mehreren hundert Mio. Dollar von verschiedenen Börsen abgezogen haben. Doch neu ist, dass die allgemeinen Bitcoin-Bestände der Anleger an den Kryptobörsen auf den niedrigsten Stand des Jahres gefallen sind.
Das impliziert, dass viele Trader und Investoren ihre Bitcoins auf private Wallets abgezogen haben. Der einzig logische Grund dafür ist, um diese als Investment zu halten. Viele Anleger scheinen also davon auszugehen, dass die Korrektur vorbei ist oder sich zumindest bald ihrem Ende nähert. Da durch diese Entwicklung weniger Bitcoins auf den Börsen zum Verkauf angeboten werden, wird das Angebot derzeit verknappt, was bei höherer Nachfrage zu starken Kursausschlägen führen könnte.
Der Halving-Zyklus steht noch relativ weit am Anfang
Das Halving ist eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte des Bitcoins. Während des Halvings werden die Block-Belohnungen für das Bitcoin-Mining halbiert. Dadurch wird der letzte Bitcoin erst im Jahre 2140 geschürft werden. Das letzte Halving fand am 20. April dieses Jahres statt und die Block-Belohnung wurde von 6,25 $BTC auf 3,125 $BTC reduziert.
Nach diesem Ereignis kommt es meistens zu einem starken Preisschub, da ja das künftig auf den Markt kommende Angebot an Bitcoins reduziert wird. Interessant ist aber, dass es im Regelfall nicht im Jahre des Halvings zum Anstieg kommt, sondern meistens erst im Jahr danach.
Der große Aufwärtstrend ist immer noch intakt
Nicht nur die fundamentalen Daten lassen darauf schließen, dass die Situation im Bitcoin weit bullischer sein könnte als gedacht. Auch ein weit gefasster Blick auf den Chart untermauert diese Analyse. Denn vergrößert man das Bild und wirft einen Blick auf den Wochenchart, wird schnell ersichtlich, dass der große Aufwärtstrend immer noch intakt ist.
(Der Aufwärtstrend im Wochenchart ist immer noch intakt – Quelle: Tradingview.com)
Dass der Trend trotz der Korrektur nach wie vor nicht gebrochen wurde, untermauert das Bild einer eigentlich bullischen Situation. Die Marke, bei der ein Trendbruch eintreten würde, liegt aktuell über 36 % entfernt bei 37.562 Dollar. Diese Gefahr scheint also derzeit kein Problem darzustellen. Die aktuelle Korrektur hat zwar einen sogenannten Korrekturtrend gebildet, allerdings zeigt dieser nur wenig Dynamik und Momentum. Auch vonseiten der technischen Analyse ist die Situation in $BTC also bullischer als gedacht.
Das Rundumbitcoin-Fazit zur aktuellen Situation im Bitcoin
Obwohl die Situation auf den ersten Blick immer noch auf eine Korrektur hindeutet, mehren sich vor allem außerhalb des Charts die Anzeichen, dass der Markt bald drehen könnte. Vor allem, dass große Investoren sich immer weiter in Stellung bringen, zeigt, dass viele Profis ebenfalls optimistisch auf die nächsten Wochen schauen. Die Korrektur, die so vielen Anlegern an den Nerven zehrt, könnte also schon bald der Vergangenheit angehören.
Patrick Obacher ist selbst seit fast 10 Jahren als Trader und Investor aktiv. In dieser Zeit erlebte er verschiedene Marktphasen und verwaltete zeitweise etwa 200.000 Dollar Fremdkapital. Nach zahlreichen Fortbildungen im Börsenbereich ist er vor allem auf Technische Analyse, statistische Ansätze und Kapitalmarktanomalien spezialisiert.