Es wirkt beinahe wie eine ferne Erinnerung, als Anleger vor nur etwas über einer Woche noch befürchteten, Kamala Harris könnte zur US-Präsidentin gewählt werden und der Kryptomarkt daraufhin in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Doch diese Befürchtung ist lange vergessen. Donald Trump hat die Wahl gewonnen und obwohl sein Amtsantritt erst in über 2 Monaten erfolgt, hat er einen regelrechten Trump-Pump ausgelöst.
Getrieben von diesem, hat der Bitcoin einen Meilenstein nach dem nächsten durchbrochen. Erst das alte Allzeithoch bei 73.750,07 US-Dollar, dann die Marke von 80.000 und direkt heute im Anschluss auch noch die 90.000 Dollar! Seit dem 5. November, an dem gewählt wurde, ist der Kurs somit um über 32 % angestiegen. Es fehlt nur noch eine wichtige Marke, doch die könnte bald ebenfalls geknackt werden …
Wie wahrscheinlich sind die 100.000 Dollar in den nächsten Tagen?
Hält der Trump-Pump im Bitcoin an, wofür derzeit alle Indikatoren und fundamentalen Daten sprechen, ist der Bruch der magischen Marke von 100.000 Dollar in den nächsten Tagen sehr wahrscheinlich. Dafür spricht nicht nur das hohe Momentum und der klare Aufwärtstrend, die im Bitcoin derzeit vorherrschen, sondern auch das geradezu explodierende Handelsvolumen. Der Anstieg erfolgte unter dem höchsten Volumen der letzten 3 Monate. Das zeigt, dass der Anstieg im Bitcoin auch wirklich durch viele Marktteilnehmer mit großen Kauforders getragen wird.
(Der Bitcoin steigt unter einem gigantischen Handelsvolumen an, was zeigt, dass der Kursanstieg durch viele Käufe getragen wird und nachhaltig ist – Quelle: Tradingview.com)
Auch die Zuflüsse der Bitcoin-Spot-ETFs explodieren geradezu. Allein zwischen dem 6.11. und dem 11.11. haben diese über 3,4 Mrd. US-Dollar eingenommen, was zeigt, wie groß das Vertrauen von institutionellen Investoren in den Bitcoin derzeit ist. Außerdem kaufen auch andere große Unternehmen derzeit massiv Bitcoins. MicroStrategy hat unter seinem CEO Michael Saylor erst vor einigen Tagen wieder Bitcoins um über 2 Mrd. US-Dollar gekauft und hält damit jetzt 292.420 $BTC.
Gestern wurde zudem bekannt, dass Genius Global, eine weltweit agierende Bildungsplattform aus Singapur, ihre Cashreserven künftig in Bitcoins investieren möchte und direkt mit 150 Mio. als Anfangsinvestment einsteigt. Entwicklungen wie diese führen dazu, dass die Stimmung der Krypto-Investoren noch besser wird und auch immer mehr große Unternehmen in den Bitcoin investieren.
Wie stark wird sich das Halving noch auswirken?
Ein Teil des Anstiegs dürfte, natürlich neben den anderen fundamentalen Umständen, zum Teil auch vom letzten Halving im April getragen sein. Seit diesem liegen die Block-Belohnungen für das Mining eines Bitcoins nur noch bei 3,125 $BTC. Das bedeutet, dass das Angebot an neu geschürften Bitcoins immer geringer wird. Nach dem Halving kommt es häufig zu einer Korrekturphase, dem sogenannten Post Halving Shakeout. Diese ist aber offenbar jetzt überstanden, was dem Bitcoin natürlich auch noch frischen Wind gibt.
Für den Bitcoin bedeuten all diese Umstände, dass der Anstieg nicht nur von reiner Spekulation und Hoffnung auf Donald Trump getrieben ist, es ist eher andersherum. Die Angst vor einer möglichen Präsidentschaft hat die Krypto-Kurse gelähmt. Jetzt, da diese Angst gebannt ist, platzen alle technischen und fundamentalen Gegebenheiten aus dem Bitcoin heraus und treiben den Kurs nach oben. Die Marke von 100.000 Dollar könnte also nicht nur gebrochen werden, sondern es ist sehr wahrscheinlich, dass der wahre Boom erst beginnt, wenn Donald Trump am 20. Januar sein Amt als neuer alter US-Präsident antritt.
Patrick Obacher ist selbst seit fast 10 Jahren als Trader und Investor aktiv. In dieser Zeit erlebte er verschiedene Marktphasen und verwaltete zeitweise etwa 200.000 Dollar Fremdkapital. Nach zahlreichen Fortbildungen im Börsenbereich ist er vor allem auf Technische Analyse, statistische Ansätze und Kapitalmarktanomalien spezialisiert.