Man hätte denken können, die Korrektur wäre endlich vorbei. Seit Anfang Juni konnte der Bitcoin immerhin in einer Rutsche um über 31 % steigen. Viele Altcoins sind sogar noch deutlich höher gestiegen. Doch gerade als sich im Tageschart ein neuer Aufwärtstrend etabliert hat, ist dieser direkt wieder gebrochen worden.
Und heute ist der Bitcoin auch noch unter die psychologisch wichtige Marke von 60.000 Dollar gefallen! Auch das Volumen des Abverkaufs kann sich sehen lassen und ist daher eher negativ zu bewerten. Der Abverkauf des Bitcoins hat auch 3 spezielle Gründe, auf die wir in diesem Artikel eingehen.
(Der Bitcoin hat seinen Aufwärtstrend gebrochen und ist nun unter die wichtige Marke von 60.000 Dollar gefallen – Quelle: Tradingview.com)
1. Die negativen Arbeitsmarktdaten aus den USA
Am ersten Freitag des Monats werden in den USA die sogenannten Nonfarm-Payrolls veröffentlicht. Diese bilden die amerikanischen Arbeitslosenzahlen ab, weshalb sie als wichtiger Wirtschaftsindikator betrachtet werden.
Am vergangenen Freitag hat sich herausgestellt, dass die Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten unerwarteterweise auf 4,3 % angestiegen ist! Das ist ein Indiz dafür, dass die größte Volkswirtschaft der Welt auf eine Rezession zusteuern könnte. Daher ziehen viele Anleger ihr Geld aus Risikoanlagen wie Aktien und natürlich auch Kryptowährungen wie dem Bitcoin ab.
2. Die japanische Notenbank ändert ihre Zinspolitik
Eine ganze Generation von Anlegern kennt Japan nur als das Land der ewig niedrigen Zinsen. Keine andere Volkswirtschaft hat so lange ein Nullzins-Umfeld aufrechterhalten wie der Inselstaat. Doch letzte Woche geschah etwas, womit wohl schon niemand mehr gerechnet hat: Die japanische Notenbank hat den Leitzins erhöht! Das erste Mal seit über 17 Jahren! Das stärkt den Yen, sorgt aber ebenfalls dafür, dass Anleger sich aus Risikoanlagen wie dem Bitcoin eher zurückziehen.
(Das erste Mal seit 17 Jahren hat die japanische Notenbank ihren Zinssatz angehoben – Quelle: ChatGPT)
3. Die Angst vor dem dritten Weltkrieg geht erneut um
Da die Amerikaner gerade Flottenverbände Richtung Osten schicken und die Lage in der Ukraine immer noch höchst instabil ist, befürchten viele, dass das Pulverfass zu einem dritten Weltkrieg zwischen Russland und der westlichen Welt führen könnte. Eine Situation, die vielen Anlegern Angst macht und ebenso dazu führt, dass Risiken gemieden werden.
Was es für die nächste Handelswoche zu beachten gilt
Der Kurs des Bitcoins ist heute unter den EMA 200 gefallen. Dieser wird vor allem von institutionellen Investoren und professionellen Tradern viel beachtet. Daher gilt er als starke Unterstützungslinie. Viele professionelle Trader und institutionelle Investoren sind aber am Wochenende gar nicht im Handel aktiv.
Daher gilt es für Anleger am Wochenanfang zu beachten, ob der Kurs schnell wieder über den EMA 200 steigt, was ein sehr positives Signal wäre. Zudem befindet sich bei etwa 54.000 Dollar eine sehr starke Unterstützungslinie, an der sich der Kurs ebenfalls fangen könnte.
(Der EMA 200 und die Unterstützungslinie könnten den Kurs des Bitcoins auffangen – Quelle: Tradingview.com)
Außerdem sind die Nachrichten gar nicht so schlecht, wie sie scheinen. Dass Amerika auf eine Rezession zusteuert, könnte die Fed unter Druck setzen. Speziell kurz vor einer Wahl werden Marktcrashs nämlich nicht gerne gesehen, da sie ein schlechtes Licht auf die Regierung werfen. Daher könnte der Druck für eine Zinserhöhung auf die Notenbank stark ansteigen.
Diese würden höchstwahrscheinlich einen parabolischen Anstieg des Bitcoins und auch anderer Märkte auslösen. Für Anleger könnte die aktuelle Korrektur also eine Kaufgelegenheit darstellen. Allerdings kann es da oft ratsam sein, keinen Einzelkauf zu tätigen, sondern gestaffelt über mehrere Tranchen in den Markt zu gehen, um einen besseren Durchschnittskurs zu haben, falls der Bitcoin vor dem Anstieg zuerst noch weiter fällt.
Manuel ist Unternehmer, Autor und veröffentlicht auf zahlreichen namhaften Krypto-Nachrichtenseiten Artikel rund um Kryptowährungen. Seit er sich 2019 sein eigenes Mining Rig zusammengebaut und angefangen hat, selbst in Bitcoin und Co. zu investieren, beschäftigt er sich Tag für Tag mit dem Kryptomarkt und verfolgt die Nachrichtenlage genau.