Es gibt Staaten wie El Salvador oder unter der Trump-Regierung vielleicht auch bald die USA, die eine sehr liberale Einstellung zum Bitcoin haben, da sie die Chancen, die der Kryptomarkt bietet, erkannt haben. Dann gibt es Staaten wie Deutschland, die zwar mal eine Menge Bitcoins besessen haben, diese aber im praktisch ungünstigsten Moment zu einem niedrigen Kurs verkauft haben. Und dann gibt es einige wenige Staaten, die Kryptowährungen sogar verboten haben! Eines davon ist das nordafrikanische Königreich Marokko. Doch das könnte sich offenbar bald ändern.
Das Bitcoin-Verbot in Marokko
Im Jahre 2027 hat die Regierung von Marokko beschlossen, Kryptowährungen vollkommen zu verbieten. Damit war der Besitz und Handel von digitalen Währungen strafbar. Paradoxerweise hat das nicht dazu geführt, dass die Bevölkerung den Handel oder Besitz von Kryptowährungen einschränkte. Im Gegenteil, der Bitcoin-Besitz hat stark zugenommen. Über 3,1 % der fast 38 Mio. Einwohner besitzen Kryptowährungen.
Damit liegt Marokko ganz vorn im Ranking der Krypto-Adoption Afrikas. Mit anderen Worten, das Bitcoin-Verbot ist nicht besonders effektiv. Wahrscheinlich ist das neben den monetären Chancen des Bitcoins einer der Gründe dafür, weshalb die Regierung Marokkos einen Gesetzentwurf vorgelegt hat, der das landesweite Krypto-Verbot aufheben soll.
Wie der Gouverneur der marokkanischen Zentralbank (Bank Al Maghrib) Abdellatif Jouahri erklärt hat, sei ein Gesetzentwurf auf dem Weg, der eben jenes unsinnige Krypto-Verbot aufheben soll. Doch digitale Währungen sollen nicht nur legalisiert werden, die marokkanische Zentralbank denkt sogar darüber nach, selbst eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) einzuführen! Dazu erklärte der Gouverneur:
„Wie viele andere Länder auf der Welt untersuchen wir, inwieweit diese neue Form der Währung dazu beitragen könnte, bestimmte politische Ziele zu erreichen, insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Integration“
Was bedeutet diese Entwicklung für den Bitcoin?
Dass sogar Staaten wie Marokko, die bislang eine äußerst restriktive Bitcoin-Politik verfolgten, zeigt, wie groß die Wellen, die der Erfolgskurs des Kryptomarktes derzeit schlägt, wirklich reichen. Immer mehr Unternehmen und Staaten besinnen sich auf die Chancen des Kryptomarktes und wollen von seiner Entwicklung profitieren. Das zeigt, dass die Reise des Kryptomarktes, der ja gerade einmal 15 Jahre alt ist, erst am Anfang steht. Es könnte also sehr gut sein, dass sich die Kurse aller großen Coins in den nächsten Jahren noch vervielfachen.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Das Königreich Marokko möchte das seit 2017 bestehende Bitcoin-Verbot aufheben
- Die marokkanische Zentralbank möchte zukünftig eine eigene digitale Zentralbankwährung (CBDC) herausgeben
- Immer mehr Staaten und Unternehmen wollen die Chancen des Kryptomarktes nutzen
Patrick Obacher ist selbst seit fast 10 Jahren als Trader und Investor aktiv. In dieser Zeit erlebte er verschiedene Marktphasen und verwaltete zeitweise etwa 200.000 Dollar Fremdkapital. Nach zahlreichen Fortbildungen im Börsenbereich ist er vor allem auf Technische Analyse, statistische Ansätze und Kapitalmarktanomalien spezialisiert.