Die vergangene Woche gehörte zu den schwierigsten seit Monaten. Nachdem sich der gesamte Kryptomarkt zuvor eher seitwärts bewegt hat, ist der Bitcoin, ebenso wie Ethereum, Solana und Ripple stark abverkauft worden. Wie in unserer Prognose vermutet, hat sich der Kryptomarkt diese Woche leider sehr negativ entwickelt.
Besonders die am Freitag erschienenen US-Arbeitsmarktdaten haben den Kurs des Bitcoins noch einmal stark nach unten gedrückt. Das Ergebnis: Die Bitcoin-Investoren sind einer Panik nahe! Aber spricht das wirklich für weiter fallende Kurse? Oder könnte der Kurs des Bitcoins von der Angst der Anleger sogar profitieren? Diesen Fragen gehen wir im heutigen Artikel auf den Grund.
(Der Kurs des Bitcoins wurde aufgrund der schwachen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag noch einmal stark abverkauft – Quelle: Tradingview.com)
Die Bitcoin-Investoren hat die nackte Angst gepackt!
Wer in den letzten Monaten am Kryptomarkt aktiv war, der war wohl anfangs optimistisch, später gelangweilt, dann genervt und jetzt am Ende ängstlich! Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass sich Influencer auf X (ehemals Twitter) mit Prophezeiungen von legendären Kursanstiegen gegenseitig überschlagen haben.
Es entstand ein regelrechter Wettbewerb darum, wer bullischer eingestellt ist. Viele Influencer propagieren zwar nach wie vor die heile Welt, zumindest bei den Anlegern scheint aber harte Ernüchterung eingekehrt zu sein …
Dass der Bitcoin Fear & Greed Index mittlerweile nur noch bei 22 Punkten steht, bedeutet, dass die Anleger am Rande der Panik stehen. Da der Fear & Greed Index in seinen Extremen aber einen Kontraindikator darstellt, könnte es sein, dass diese Angst zumindest für eine kurzfristige Umkehr sorgt. Ob sich diese über die nächsten Wochen halten kann, wird wohl maßgeblich von der Entscheidung der Fed in ihrer nächsten Sitzung abhängen.
Wird die Fed am 18. September den Markt retten?
Die schwachen US-Arbeitsmarktdaten waren nicht die erste böse Überraschung. Schon im August fielen diese überraschend schwach aus und lösten eine Verkaufswelle an den Märkten aus. Wenige Tage zuvor tagte die Fed in ihrem FOMC-Meeting, ließ den US-Leitzins aber unverändert.
Ein folgenschwerer Fehler. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (0,25 %) gilt im nächsten Meeting als sicher und ist in den Märkten auch weitgehend eingepreist. Jedoch gibt es auch Spekulationen über einen aggressiven Zinsschritt von 50 Basispunkten (0,50 %).
Ein Zinsschritt um 50 Basispunkte wird am Finanzmarkt derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von nur 30 % bewertet. Umso heftiger wären die Reaktionen der Märkte auf einen heftigeren Schritt. 50 Basispunkte dürften den Bitcoin wie auch den gesamten Kryptomarkt stark nach oben treiben. Ob 25 oder 50 Basispunkte, für die Fed stellt das die erste Zinssenkung seit 30 Monaten dar und könnte eine allgemeine Zinswende einläuten.
(Die mögliche Zinssenkung am 18. September stellt die erste seit über 30 Monaten dar – Quelle: Tradingview.com)
Da Finanzmärkte, das gilt sowohl für Aktien als auch Kryptowährungen, negativ mit den Zinsen korrelieren, würde ein Absenken des US-Leitzinses mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Anstieg führen. Es könnte genau das Ereignis sein, das der Markt braucht, um aus seiner aktuellen Korrektur zu finden.
Das Rundumbitcoin-Fazit zur aktuellen Situation
Obwohl die Panik der Anleger auf den ersten Blick beunruhigend erscheint, ist es doch oft so, dass der Moment der größten Angst auch der Moment der Umkehr im Markt ist. Es ist wahrscheinlich, dass sich der Kryptomarkt bis zum FOMC-Meeting der Fed seitwärts bewegt, allerdings könnte die Zinswende positive Auswirkungen auf die Kursentwicklung bis zum Jahresende haben.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Der Abverkauf der vergangenen Woche hat die Bitcoin-Investoren in Angst versetzt
- Der Moment der größten Angst ist oft der, an dem der Markt umkehrt
- Falls die Fed die Zinsen um 50 Basispunkte senkt, könnte das dafür sorgen, dass die Korrektur endlich endet
Patrick Obacher ist selbst seit fast 10 Jahren als Trader und Investor aktiv. In dieser Zeit erlebte er verschiedene Marktphasen und verwaltete zeitweise etwa 200.000 Dollar Fremdkapital. Nach zahlreichen Fortbildungen im Börsenbereich ist er vor allem auf Technische Analyse, statistische Ansätze und Kapitalmarktanomalien spezialisiert.
