Der Kryptomarkt beweist wieder einmal, dass alles anders kommen kann als gedacht. Obwohl die ersten Tage des Jahres sehr positiv gelaufen sind, hat gestern eine starke Korrekturbewegung eingesetzt. Die gesamte Top 10 der größten Coins auf dem Kryptomarkt lag in den letzten 24 Stunden im Verlust. Und das auch noch recht ordentlich. Vom Bitcoin über Ethereum, Solana und auch $XRP, alle Coins schmieren derzeit ab. Im Bitcoin entwickelte sich die Situation zu einem regelrechten Flash-Crash. Und im Bitcoin zeigt sich derzeit eine gefährliche Marke.
(Alle großen Coins liegen heute im Verlust – Quelle: coinmarketcap.com)
Diese Marke ist bei Bitcoin entscheidend
Im Bitcoin gibt es derzeit eine extrem spannende Situation, die zugleich auch gefährlich ist. Höchstwahrscheinlich wird die aktuelle Korrektur am 20. Januar oder kurz danach enden, da an diesem Tag der Amtsantritt von Donald Trump als neuer US-Präsident erfolgt. Doch spannend ist, was bis dahin passiert. Denn aktuell bewegt sich der Kurs in einer gewissen Seitwärtsspanne zwischen der oberen Seite, an der das Allzeithoch bei 108.268,45 US-Dollar einen massiven Widerstand bildet. Entscheidender ist jedoch die Unterseite der Formation.
(Das Allzeithoch und die untere Trendlinie bilden derzeit eine Spanne in der sich der Kurs seitwärts bewegt – Quelle: Tradingview.com)
An der unteren Trendlinie hat sich eine starke Unterstützung gebildet. Insgesamt fünf Mal ist der Kurs an dieser Marke bereits wieder nach oben gedreht. Auch jetzt kommt der Kurs dieser Trendlinie wieder gefährlich nahe. Die Frage ist, ob er auch diesmal wieder dreht. Bei genauerer Betrachtung im Chart zeigt sich nämlich eine große und deutliche Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Die untere Trendlinie der aktuellen Seitwärtsrange bildet dabei die Nackenlinie. Und bei deren Bruch folgt eine Sturmwarnung.
(Im Chart des Bitcoins zeigt sich derzeit eine SKS-Formation – Quelle: Tradingview.com)
Eine SKS-Formation ist eine der bekanntesten und markantesten Umkehrformationen in der technischen Analyse. Voll ausgeprägt ist sie erst, wenn die Nackenlinie, also in diesem Fall die untere Trendlinie der Seitwärtsrange, gebrochen wird. Das ist bislang nicht passiert, aber der Kurs kommt der Marke bereits gefährlich nahe. Sollte der Kurs unten durchbrechen, könnte er bis zum Amtsantritt um etwa 20 Prozent auf 75.000 US-Dollar fallen.
Buy the Dip im Bitcoin?
Im Trading und Investment gibt es ein großes Erfolgsgeheimnis: „Buy the Dip“. Historisch gesehen war bislang jede Korrektur im Bitcoin, ebenso wie im schon viel länger bestehenden Aktienmarkt rückblickend betrachtet, ein hervorragender Kaufzeitpunkt. Und genau das dürfte höchstwahrscheinlich auch aktuell der Fall sein. Natürlich kann niemand genau sagen, an welchem Kurs der Tiefpunkt erreicht ist. Daher ist es vorteilhaft, in mehreren Tranchen zu kaufen, statt sich nur auf ein einziges Kurslevel zu fokussieren.
Patrick Obacher ist selbst seit fast 10 Jahren als Trader und Investor aktiv. In dieser Zeit erlebte er verschiedene Marktphasen und verwaltete zeitweise etwa 200.000 Dollar Fremdkapital. Nach zahlreichen Fortbildungen im Börsenbereich ist er vor allem auf Technische Analyse, statistische Ansätze und Kapitalmarktanomalien spezialisiert.
