Eigentlich sollte der große Bullrun am Kryptomarkt erst nach dem Bitcoin Halving, welches im April dieses Jahres stattgefunden hat, eintreten. Von einer Kursrallye ist seitdem aber noch nichts zu spüren. Bitcoin hat seinen Höchststand im März erreicht und seitdem gibt es einige Ereignisse, die auf die Stimmung drücken. Dazu gehört auch die Bitcoin-Auszahlung der insolventen Kryptobörse Mt. Gox. Seit Jahren fürchtet man sich davor, dass Bitcoin im Wert von Milliarden von Dollar auf den Markt kommen und nun ist es offenbar so weit. Heute wurde erneut ein Transfer durchgeführt.
Bitcoin für 3 Milliarden Dollar verschoben
Zwar ist auf der Blockchain jede Transaktion nachvollziehbar, da man jederzeit einsehen kann, von welcher Wallet die Coins an welche Adresse geschickt wurden, man weiß aber nie, wer hinter einer Wallet-Adresse steckt. Das lässt natürlich viel Spielraum für verschiedene Interpretationen. Im Fall der Bitcoin im Wert von 3 Milliarden Dollar soll es scheinbar zu einem Transfer an unbekannte Wallets gekommen sein, die die Coins dann wiederum an die Kryptobörsen Bitstamp, Kraken, Bitbank und SBI VC Trade geschickt haben.
Die Kryptobörsen sollen die Coins in weiterer Folge an ihre ursprünglichen Besitzer übertragen. Da die Börse bereits seit über 10 Jahren insolvent ist und Betroffene entsprechend lang auf ihre Coins warten mussten, wird erwartet, dass viele von ihnen ihre Bitcoin sofort verkaufen werden, sobald sie ausgezahlt werden, was den Kurs unter Druck setzen könnte.
Weitere Milliarden vorhanden
Mt. Gox musste die Kryptobörse damals nach mehreren Hackerangriffen schließen, bei denen später ermittelt wurde, ob der Gründer der Börse nicht vielleicht sogar selbst involviert war, was aber nie nachgewiesen werden konnte. Schon damals war der Schaden enorm, allerdings hat man sich wohl nicht vorstellen können, dass allein die Coins, die anschließend wieder aufgetaucht sind, Milliarden wert sind. Der Großteil der über 800.000 Bitcoin ist nie mehr aufgetaucht, lediglich 140.000 BTC konnten wieder “gefunden” werden.
(Wallet von Mt. Gox – Quelle: Arkham Intelligence)
Schaut man sich die Wallet von Mt. Gox an, die unter anderem von Arkham Intelligence getrackt wird, wird schnell klar, dass die insolvente Börse noch weitere Coins im Wert von Milliarden von Dollar besitzt, die wohl auch in nächster Zeit ausgezahlt werden. Es ist davon auszugehen, dass zumindest ein beachtlicher Teil dieser Coins verkauft wird, sobald die Gläubiger diese zurück bekommen.
Der Bitcoin-Kurs bewegte sich im Jahr 2014, als die Börse Insolvenz anmeldete, zwischen 250 und 1.000 Dollar, sodass es auch reicht, mit deutlich weniger Bitcoin die Schadenssumme und ordentliche Gewinne mitzunehmen. Viele Anleger warten die Auszahlung durch Mt. Gox noch ab, bevor sie eine Investition in Bitcoin tätigen, weshalb der Kurs durch die ehemalige Börse noch mehr unter Druck geraten könnte.
Manuel ist Unternehmer, Autor und veröffentlicht auf zahlreichen namhaften Krypto-Nachrichtenseiten Artikel rund um Kryptowährungen. Seit er sich 2019 sein eigenes Mining Rig zusammengebaut und angefangen hat, selbst in Bitcoin und Co. zu investieren, beschäftigt er sich Tag für Tag mit dem Kryptomarkt und verfolgt die Nachrichtenlage genau.
