Die vergangene Woche hat dem Bitcoin ($BTC) ein wenig Entspannung gebracht. Die Stimmung vieler Anleger ist schon wieder deutlich besser als noch vor einigen Wochen. Und dazu gibt es auch Grund genug! Der Bitcoin ist seit seinem Tief am 6. September bereits wieder um fast 20 % zugelegt, die börsengehandelten Fonds erzielen wieder hohe Zuflüsse und der Kurs konnte weit über dem EMA 200 steigen.
Der Kurs hat sich über 60.000 Dollar offenbar stabilisiert. Und nun zeigt sich, wie eben jene Bitcoin-Spot-ETFs und die seit dem Halving geringeren Mengen an neu geschürften $BTC dem Bitcoin nächste Woche starke Kurssteigerungen verschaffen könnten.
(Der Kurs des Bitcoins ist seit dem Tief stark angestiegen und ist mittlerweile höher als der EMA 200 – Quelle: Tradingview.com)
Die Bitcoin-Spot-ETFs erzielen hohe Zuflüsse
Einer der Schlüssel zum Anstieg des Bitcoins auf nie gekannte Höchststände sind schon seit Anfang des Jahres die Bitcoin-Spot-ETFs, die hauptsächlich von institutionellen Anlegern genutzt werden und damit eine Menge großes Kapital in den Markt spülen. Deren Zuflüsse sind in den letzten Tagen wieder drastisch gestiegen und in den letzten 7 Tagen gab es nur einen Tag, an dem mehr Geld aus den ETFs heraus- als einging. Allein am Donnerstag und Freitag erhielten die ETFs Zuflüsse in Höhe von mehr als 250 Mio. Dollar.
Da die ETF physisch besichert sind, müssen die Emittenten, wie etwa BlackRock, auch die entsprechende Menge $BTC kaufen. Das bedeutet, dass damit große Summen in den Markt fließen, wenn die ETFs hohe Zuflüsse erzielen. Allein BlackRock besitzt deshalb mehr als 350.000 $BTC! Und je mehr Geld in die börsengehandelten Fonds fließt, desto mehr Bitcoins kaufen die Emittenten und treiben damit den Markt nach oben.
Die ETF-Emittenten kaufen mittlerweile deutlich mehr, als Miner produzieren
Einen großen Anteil am Kryptomarkt und dem Bitcoin haben natürlich die Bitcoin-Miner. Das sind diejenigen, die versuchen, neue Bitcoins zu schürfen, um somit irgendwann das Gesamtangebot von 21 Mio. Bitcoins auf den Markt zu bringen. Das wird aber voraussichtlich erst im Jahre 2140 passieren. Die Bemühungen der Schürfer werden immer schwieriger, da das Halving die Belohnungen für einen geminten Block etwa alle 4 Jahre halbiert. Mittlerweile erhalten sie deshalb nur noch 3,125 $BTC für einen erfolgreich geminten Block. Dadurch verknappt sich das künftige Angebot mit jedem Halving.
Genau an dieser Stelle folgt der Knackpunkt. Während die weltweiten Bitcoin-Miner nämlich letzte Woche „nur“ 3.150 $BTC geschürft haben, kauften die ETF-Emittenten zur Besicherung ihrer börsengehandelten Fonds nämlich ganze 6.573 $BTC! In den nächsten Monaten dürfte sich dieses Verhältnis sogar noch einmal deutlicher zugunsten der ETF-Emittenten verschieben! Da auch das Halving seine vollen Auswirkungen statistisch gesehen erst nach einem Jahr zeigt, könnte eben diese Entwicklung der Schlüssel für den größten Bull Run aller Zeiten werden.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Die Bitcoin-Spot-ETFs erzielen wieder hohe Zuflüsse
- Aufgrund des Halvings schürfen Miner mittlerweile deutlich weniger Bitcoins, als die ETF-Emittenten kaufen
- Die Verknappung des Angebots könnte zu hohen Kurssteigerungen führen
Patrick Obacher ist selbst seit fast 10 Jahren als Trader und Investor aktiv. In dieser Zeit erlebte er verschiedene Marktphasen und verwaltete zeitweise etwa 200.000 Dollar Fremdkapital. Nach zahlreichen Fortbildungen im Börsenbereich ist er vor allem auf Technische Analyse, statistische Ansätze und Kapitalmarktanomalien spezialisiert.
