Die letzten Wochen bereitete der Kryptomarkt seinen Anlegern nur wenig Freude. Der gesamte Markt und insbesondere der Bitcoin ($BTC) liefen seitwärts und lieferten einen Fehlausbruch nach dem anderen. Auch die Volatilität ist extrem gefallen, was für den Kryptomarkt besonders ungewöhnlich ist.
Insgesamt lässt sich die Situation charttechnisch nur schwer erklären und auch aus fundamentaler Sicht sollte die Korrektur eigentlich bereits beendet sein. Dennoch hält sie weiter an. Und das könnte einen besonderen Grund haben, wie ein bekannter Hedgefonds-Manager nun erklärt.
(Der Kurs des Bitcoins bewegt sich unter untypisch niedriger Volatilität seitwärts – Quelle: Tradingview.com)
Wird der Bitcoin gedumpt?
Mark Yusko, ein bekannter Hedgefonds-Manager und Gründer von Morgan Creek Capital Management, einem Vermögensverwalter mit etwa 1,3 Mrd. US-Dollar AUM (Assets under Management), lässt mit einer interessanten Aussage aufhorchen. Denn der Fondsmanager erklärt, dass institutionelle Investoren aufgrund der ETFs inzwischen ein viel größeres Interesse und daher auch einen deutlich größeren Einfluss auf den Bitcoin haben.
Grundsätzlich ist das natürlich eine sehr positive Entwicklung, vor allem langfristig gesehen, da so deutlich mehr Geld in den Markt gespült wird. Doch kurzfristig kann diese Entwicklung auch zu Problemen führen. Hedgefonds sind nämlich nicht zimperlich, wenn es darum geht, einen guten Einstieg zu finden. Das will natürlich jeder Anleger. Doch Hedgefonds haben die Macht, sich einen besseren Einstieg zu erschaffen.
Das tun sie, indem sie etwa, wie von Mark Yusko erläutert, den Bitcoin über seinen Future shorten. Damit drücken sie den Kurs und können so günstiger in den ETF einsteigen. Da Futures gehebelte Finanzinstrumente sind, die auf Margin gehandelt werden, müssen die Hedgefonds dafür nur einen Bruchteil des Kapitals, das sie in die ETFs investieren, aufwenden.
Wie wird es im Bitcoin weitergehen?
Natürlich kann man die Geschäftspraxis der Hedgefonds jetzt moralisch verurteilen. Nur hilft das leider nicht; dieses Vorgehen hatten institutionelle Anleger schon vor hunderten von Jahren und sie werden es bestimmt nicht ab heute wegen moralischer Bedenken beenden. Doch mittelfristig kann man aus der Situation auch etwas Gutes gewinnen.
Man kann nämlich daraus schließen, dass die aktuelle Korrektur also nicht natürlich ist, sondern künstlich erzeugt wird. Das bedeutet, dass sie irgendwann, wenn sich die Hedgefonds ausreichend eingedeckt haben, wieder endet. Und sobald das geschieht, wird der Kurs des Bitcoins wahrscheinlich regelrecht explodieren. Es ist also offensichtlich nur eine Frage der Zeit, ehe der nächste große Run einsetzt.
Patrick Obacher ist selbst seit fast 10 Jahren als Trader und Investor aktiv. In dieser Zeit erlebte er verschiedene Marktphasen und verwaltete zeitweise etwa 200.000 Dollar Fremdkapital. Nach zahlreichen Fortbildungen im Börsenbereich ist er vor allem auf Technische Analyse, statistische Ansätze und Kapitalmarktanomalien spezialisiert.