Wer in den letzten Monaten in Ethereum (ETH) investiert hat, könnte die Begeisterung für den Kryptomarkt schnell verloren haben. Zwar sind Kryptowährungen für ihre Volatilität bekannt, dennoch haben mit der aktuellen Kursentwicklung der zweitgrößten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung wohl nur die wenigsten gerechnet. Trotz starker Fundamentaldaten ist der Kurs nun seit Monaten gefallen. Nun zeigt sich aber, dass die Nutzerbasis wieder stark anwächst und das Interesse wieder größer wird. Bedeutet das, dass sich auch der Kurs bald wieder erholen wird?
126.210 neue ETH Wallets
An Sonntagen ist für gewöhnlich auch am Kryptomarkt nicht viel los. Zwar haben Kryptobörsen im Gegensatz zu traditionellen Börsen rund um die Uhr geöffnet und auch die Blockchains stehen niemals still, dennoch herrscht in der Regel wenig Aktivität am Wochenende. Bei Ethereum bildet der gestrige Sonntag, der 8. September 2024, eine Ausnahme. Gestern wurden so viele neue Wallets wie schon seit 4 Monaten nicht mehr angelegt.
Über 126.000 neue Wallets wurden am Sonntag angelegt. Das bedeutet nicht unbedingt, dass 126.000 neue Nutzer plötzlich auf Ethereum unterwegs sind, da ein Nutzer auch mit wenigen Klicks 10 Wallets oder mehr anlegen kann, dennoch zeigt es auf jeden Fall, dass die Aktivität auf der Blockchain wieder steigt. Vor allem an einem Sonntag ist das eine beeindruckende Leistung.
Kommt es nun zur Trendwende?
Der Kryptomarkt steckt immer noch in seinen Kinderschuhen und reagiert auf Nachrichten zu geopolitischen Spannungen, makroökonomischen Entwicklungen oder auf politische Entscheidungen noch viel empfindlicher als der Aktienmarkt. Anleger sollten also immer im Hinterkopf behalten, dass sich das Blatt zu jeder Zeit von einen Tag auf den anderen wenden kann, wenn die Nachrichtenlage für entsprechende Stimmung sorgt.
Tut sich politisch allerdings nicht viel, kommt es zu keinen neuen Eskalationen in Kriegsgebieten und entwickeln sich auch Inflationsraten und Leitzinsen so, wie von den Analysten angenommen, kommt es auf die Fundamentaldaten eines Coins an, um ein Gefühl für die Kursentwicklung zu bekommen. Und diese Fundamentaldaten könnten bei Ethereum derzeit kaum besser sein.
Die ETH-Verfügbarkeit an den Börsen ist gering, die Spot Ethereum ETFs wurden in den USA erst frisch zugelassen und der Abverkauf durch Grayscale dürfte größtenteils abgeschlossen sein. Außerdem hat sich im Bereich um 2.100 bis 2.150 Dollar bereits ein doppelter Boden gebildet. Den Bären ist es bisher nicht gelungen, den Kurs unter diese Unterstützungslinie zu drücken. Zwar ist der steile Abwärtstrend noch intakt, für einen Ausbruch müsste der ETH-Kurs aber nur auf rund 2.400 Dollar und damit um 3,6 % steigen.
(Ethereum Chart – Quelle: Tradingview)
Am Mittwoch werden die neuen Inflationsdaten aus den USA veröffentlicht und wenn diese besser ausfallen sollten als angenommen, könnte das den nötigen Impuls liefern, um Ethereum aus der Abwärtsspirale ausbrechen zu lassen. Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich auch, dass enttäuschende Zahlen den Kryptomarkt erneut unter Druck setzen könnten.
Unter diesen Umständen wäre dann womöglich erst der Zinsentscheid der Fed, der am 18. September verkündet wird, eine weitere Gelegenheit, um die Bullen wieder ins Spiel zu bringen. Wenn dich das Thema interessiert, trag dich gerne in unseren kostenlosen Newsletter ein, um informiert zu bleiben und eine Zusammenfassung der wichtigsten News per Mail zu erhalten.
Manuel ist Unternehmer, Autor und veröffentlicht auf zahlreichen namhaften Krypto-Nachrichtenseiten Artikel rund um Kryptowährungen. Seit er sich 2019 sein eigenes Mining Rig zusammengebaut und angefangen hat, selbst in Bitcoin und Co. zu investieren, beschäftigt er sich Tag für Tag mit dem Kryptomarkt und verfolgt die Nachrichtenlage genau.