Es war ein starker Start in das neue Jahr, bis es gestern zu einer Korrektur am Kryptomarkt gekommen ist. Der Bitcoin-Kurs, der kurz zuvor noch auf über 102.000 Dollar gestiegen ist, notiert heute deutlich tiefer. Die größte Kryptowährung ist innerhalb weniger Stunden um über 5 % auf 96.000 Dollar gefallen. Das hat auch den restlichen Markt mit nach unten gezogen. Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung der Welt, hat von gestern auf heute über 8 % verloren und notiert damit wieder bei 3.358 Dollar. Doch was steckt hinter dem Crash? Wird dieser nachhaltig sein, oder handelt es sich nur um eine kurzfristige Korrektur?
Gut für die Wirtschaft, schlecht für Bitcoin
Gestern um 16 Uhr wurde der ISM Einkaufsmanagerindex in den USA veröffentlicht. Dieser gibt Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung im Land mit Daten über die Auftragslage, Beschäftigung, aber auch über die Preisentwicklung. Viele Parameter werden hier herangezogen, um ein Bild über die mögliche Wirtschaftsleistung der USA zu bekommen. Hier gab es gleich 2 Punkte, die überrascht haben. Zum einen geht aus dem Index hervor, dass die Wirtschaft in den USA im Laufe des Jahres wachsen dürfte. Mit einem Wert von 54,1 geht man sogar von einem größeren Wachstum aus als bisher angenommen.
Was gut für die Wirtschaft klingt, hat aber auch eine Kehrseite, die in erster Linie für den gestrigen Crash verantwortlich ist. Ein starkes Wirtschaftswachstum der USA erfordert keine aggressiven Zinssenkungen. Ganz im Gegenteil. Aus dem Index geht nämlich auch hervor, dass die Preise wieder anziehen. Mit einem im ISM Einkaufsmanagerindex erfassten Wert von 64,4 sind die Preise sogar deutlich mehr angezogen als erwartet. Erwartet wurde ein Wert von 57,5.
Auch die JOLTS-Stellenangebote sind deutlich höher ausgefallen als erwartet. Die JOLTS-Stellenangebote geben Aufschluss über die offenen Stellen im Handel, der Industrie und den Büros in den USA. Mit 8,098 Millionen offenen Stellen ist auch der Arbeitsmarkt stark gewachsen und zeigt fast 200.000 mehr offene Stellen als noch im vorigen Zeitraum.
Während man meinen könnte, dass eine starke wirtschaftliche Entwicklung ein gutes Zeichen ist, das die Kurse in die Höhe treiben sollte, zeigt es vor allem eines: Die Chancen auf weitere Zinssenkungen sinken. Schon beim letzten FOMC-Meeting hat der Fed-Vorsitzende Jerome Powell die Erwartungen der Anleger gedämpft und davon gesprochen, die Zinsen in diesem Jahr nicht so oft zu senken wie angenommen. Der ISM Einkaufsmanagerindex bekräftigt diese Aussage nun.
Da an den Börsen die Zukunft gehandelt wird, waren weitere Zinssenkungen bereits eingepreist. Fallen die Zinsen, fließt auch mehr Kapital in risikoreichere Anlageklassen wie Kryptowährungen und Aktien, da sicherere Anlageprodukte dadurch ihren Reiz verlieren. Nun dürfte es also doch länger dauern, bis man in den USA mit weiteren Zinssenkungen rechnen kann.
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Ist das das Ende der Rallye?
Die aktuelle Korrektur bedeutet keinesfalls, dass der Krypto-Bullrun in diesem Jahr abgesagt ist. Ganz im Gegenteil. Durch die Bitcoin Kursentwicklung der letzten Monate war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es noch eine Weile zu einem Auf und Ab im Bereich zwischen 108.000 Dollar und 92.000 Dollar kommt, wie es schon seit Monaten zu beobachten ist.
(Bitcoin Chart – Quelle: Tradingview)
Solange die Unterstützungszone im Bereich zwischen 90.000 Dollar und 92.000 Dollar nicht unterschritten wird, besteht kein Grund zur Sorge. Vielmehr ergibt sich hier aktuell wieder eine Gelegenheit für einen günstigen Einstieg. Vor allem, wenn sich in den nächsten Tagen zeigen sollte, dass sich der Kurs wieder erholt, was auch schon heute im Laufe des Nachmittags der Fall sein könnte. Die Bitcoin-Prognosen für 2025 bleiben bullish. Daran ändert auch die kurzfristige Korrektur nichts. Politische Börsen haben kurze Beine, das bedeutet, dass solche Entwicklungen meist in kurzer Zeit wieder in Vergessenheit geraten.
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Manuel ist Unternehmer, Autor und veröffentlicht auf zahlreichen namhaften Krypto-Nachrichtenseiten Artikel rund um Kryptowährungen. Seit er sich 2019 sein eigenes Mining Rig zusammengebaut und angefangen hat, selbst in Bitcoin und Co. zu investieren, beschäftigt er sich Tag für Tag mit dem Kryptomarkt und verfolgt die Nachrichtenlage genau.