Lange haben Anleger darauf gewartet, dass Spot Krypto ETFs in den USA Realität werden. Nachdem im Januar die Bitcoin ETFs eingeführt wurden, hat die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC auch für Ethereum ETFs grünes Licht gegeben. Diese sind nun seit genau einer Woche im Handel und für den Ether-Kurs nicht so bullish, wie sich das viele erhofft haben. Zumindest nicht bis jetzt. Bisher wurden mehr ETH über die börsengehandelten Fonds verkauft als gekauft wurden. Das könnte sich aber schon bald ändern.
Grayscale verkauft weniger ETH
Hätte man in der letzten Woche nur neue Ethereum ETFs zugelassen, wäre es in den ersten Tagen natürlich nur zu Kapitalzuflüssen gekommen, da man erstmal in die ETFs investieren muss, um sie später verkaufen zu können. Allerdings hat man gleichzeitig auch den Grayscale Ethereum Trust in einen ETF umgewandelt. Dieser besteht schon lange und war mit einer Haltefrist verbunden, die durch die Umwandlung nun entfallen ist.
Deshalb verkaufen Anleger bereits von Anfang an Anteile an dem ETF, da sie bereits ordentliche Gewinne erzielt haben. Über Grayscale verkaufen Anleger mehr Ether, als über die restlichen Fonds gekauft werden. Allerdings nimmt die Geschwindigkeit langsam ab, sodass man sich erhofft, dass der Abverkauf durch Grayscale bald ein Ende hat.
Während am ersten Tag Ether für fast 500 Millionen Dollar von Grayscale verkauft wurden, waren es in den Tagen danach noch über 300 Millionen Dollar pro Tag. Gestern waren es dann “nur noch” 210 Millionen Dollar. Allerdings waren auch die Kapitalzuflüsse über die restlichen ETF-Emittenten gestern deutlich niedriger.
Weniger Interesse an Ethereum ETFs
Die Erwartungen der Anleger an die Ethereum ETFs waren durch die Bitcoin-Fonds, die im Januar zugelassen wurden, extrem hoch. Die Bitcoin ETFs haben sämtliche Rekorde gebrochen und innerhalb kürzester Zeit Milliarden von Dollar in Richtung Bitcoin gespült. Allerdings hat es auch hier vorher Kapitalabflüsse durch Grayscale gegeben. Dennoch zeigt sich schon nach einer Woche, dass das Volumen bei den Ethereum ETFs deutlich niedriger ist. Das war zwar absehbar, da auch die Marktkapitalisierung von Ethereum nur ein Drittel von der von Bitcoin beträgt, die niedrigere Nachfrage steht hier aber nicht im selben Verhältnis.
Die Bitcoin ETFs hatten allein gestern unterm Strich noch Kapitalzuflüsse von 140 Millionen Dollar zu verzeichnen, obwohl diese bereits seit über einem halben Jahr auf dem Markt sind. So viel hat Ethereum gestern auch nicht eingebracht, wenn man die Abverkäufe von Grayscale ausblendet, obwohl die Ethereum ETFs erst seit einer Woche auf dem Markt sind. Die langfristigen Prognosen für ETH bleiben zwar bullish, ob sich die ETFs aber wirklich so stark auf den Kurs auswirken werden wie erhofft, wird sich erst zeigen.
Manuel ist Unternehmer, Autor und veröffentlicht auf zahlreichen namhaften Krypto-Nachrichtenseiten Artikel rund um Kryptowährungen. Seit er sich 2019 sein eigenes Mining Rig zusammengebaut und angefangen hat, selbst in Bitcoin und Co. zu investieren, beschäftigt er sich Tag für Tag mit dem Kryptomarkt und verfolgt die Nachrichtenlage genau.
