Michael Saylor scheint einfach nicht genug bekommen zu können. Binnen einer Woche hat er für sein Unternehmen MicroStrategy 107.280 $BTC im Gesamtwert von über 10 Mrd. US-Dollar gekauft. Saylor erst heute erfolgte ein erneuter Kauf von 55.5000 $BTC, was zeigt, dass er offenbar kein Problem damit hat, nahe dem Allzeithoch zu kaufen.
Das verwundert auch nicht weiter, wenn man bedenkt, dass Michael Saylor laut eigener Aussage davon ausgeht, dass der Wert des Bitcoins eines Tages auf 13 Mio. US-Dollar pro Coin steigt. Doch wie viele Bitcoins kann Saylor bis dahin noch kaufen? Und wie sehr wird sich das auf den Kurs der größten Kryptowährung auswirken?
Die unglaubliche Bitcoin-Strategie von MicroStrategy
Das Vorgehen von Michael Saylor ist strategisch gesehen sehr klug. Als sein Unternehmen MicroStrategy damals in einer Krise steckte, begann er im Sommer 2024 damit, Bitcoins zu kaufen. Zu einem Zeitpunkt, als der Kurs des Bitcoins bei 11.652 US-Dollar stand. Als der Bitcoin gestiegen ist, stieg der Aktienkurs von MicroStrategy überproportional stark an und schaffte damit sogar eine Outperformance zum Bitcoin. Und das gab Michael Saylor dann die Möglichkeit, eine unglaublich kluge und vor allem effektive Strategie umzusetzen …
(Als MicroStrategy zum ersten Mal Bitcoins kaufte stand der Kurs bei 11.652 US-Dollar, wie man am grünen Punkt ganz links sieht – Quelle: saylortracker.com)
Ab dem Zeitpunkt, als der Aktienkurs von MicroStrategy stark angestiegen ist, gab das Unternehmen sogenannte Wandelanleihen aus. Diese haben eine 0 % Verzinsung, was bedeutet, Saylor kann sich für sein Unternehmen kostenlos Geld leihen. Allerdings können die Wandelanleihen zum Zeitpunkt der Fälligkeit in Aktien von MicroStrategy umgetauscht werden. Die Käufer der Anleihe profitieren also ohne das herkömmliche Kursschwankungsrisiko einer Aktie vom Aktienkurs von MicroStrategy.
Da der Bitcoin in den letzten Jahren insgesamt gestiegen ist und der Kurs von MicroStrategy weiterhin eine Outperformance lieferte, erhielt Saylor jedes Mal mehr Geld, wenn er neue Anleihen ausgab, die er wieder in Bitcoins investieren konnte. Somit entstand ein echter Schneeballeffekt, welcher dafür sorgte, dass das Bitcoin-Vermögen von MicroStrategy rasant angewachsen ist.
In diesem Video wird ab 01:58 die Bitcoin-Strategie von Michael Saylor im Detail erklärt:
Mittlerweile besitzt der Softwarehersteller 386.700 $BTC im Wert von über 36,85 Mrd. US-Dollar. Der Durchschnittskurs, zu dem die Bitcoins gekauft wurden, hat sich durch die letzten beiden Käufe natürlich deutlich erhöht. Mittlerweile liegt er bei knapp über 56.000 US-Dollar. Dennoch liegt die gesamte Position über 14,87 Mrd. US-Dollar (+67,65 %) im Gewinn.
Wie wirken sich die Käufe von Michael Saylor auf den Bitcoin aus?
Die gewaltigen Bitcoin-Käufe von Michael Saylor wirken sich auf zweierlei Arten auf den Kurs des Bitcoins aus. Einerseits stützen seine Milliardenkäufe natürlich den Kurs direkt. Doch die passiven Auswirkungen könnten sich über die nächsten Jahre als noch stärker erweisen. Denn immer mehr Unternehmen wie der japanische Konzern Metaplanet oder der Bitcoin-Miner Marathon Digital Holdings kopieren das System von Michael Saylor.
Zuletzt erklärte die Genius Group Ltd., ein Anbieter von Bildungsplattformen aus Singapur, ebenfalls Bitcoins zu kaufen. Der Erfolgskurs von MicroStrategy zeigt also immer mehr Unternehmen, wie profitabel eine Investition in den Kryptomarkt sein kann. Das könnte dazu führen, dass in den nächsten Jahren etliche Milliarden in den Bitcoin fließen, was den Kurs explosiv nach oben treiben könnte. Es sieht also so aus, als stünde der Kryptomarkt immer noch am Anfang seiner Erfolgsgeschichte.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- MicroStrategy hat erneut um 5,4 Mrd. US-Dollar Bitcoins gekauft
- Durch seine brillante Strategie erhält der CEO Michael Saylor immer mehr Kapital von institutionellen Investoren zum Kauf neuer Bitcoins
- Immer mehr Unternehmen kopieren die Strategie von MicroStrategy, wodurch in den nächsten Jahren etliche Milliarden in den Kryptomarkt fließen könnten
Patrick Obacher ist selbst seit fast 10 Jahren als Trader und Investor aktiv. In dieser Zeit erlebte er verschiedene Marktphasen und verwaltete zeitweise etwa 200.000 Dollar Fremdkapital. Nach zahlreichen Fortbildungen im Börsenbereich ist er vor allem auf Technische Analyse, statistische Ansätze und Kapitalmarktanomalien spezialisiert.
