Bitcoin bietet gegenüber Fiatwährungen zahlreiche Vorteile. Die Menge ist begrenzt, die Währung ist dezentral, eine Bank braucht es nicht, die Sicherheit ist extrem hoch, da Miner auf der ganzen Welt verteilt sind und nicht nur das Netzwerk am Laufen halten, sondern auch neue Bitcoin schürfen. Allerdings ist inzwischen extrem viel Rechenleistung erforderlich, um neue Coins zu minen, weshalb es sich für Einzelpersonen meist nicht mehr lohnt, mit dem Mining zu beginnen. Ein Solo-Miner dürfte das allerdings anders sehen, nachdem er heute alleine einen Block bestätigen konnte.
Glückstreffer
Die Schwierigkeit des Bitcoin Minings steigt mit der Menge der Teilnehmer. Je mehr Rechner im Netzwerk hängen und versuchen, Bitcoin zu schürfen, desto schwieriger werden die Rechenaufgaben, die Miner lösen müssen, um den nächsten Block an die Blockchain anzuhängen. Dadurch ist gewährleistet, dass in etwa alle 10 Minuten ein Block bestätigt wird und Miner ihre Belohnung erhalten.
Die Belohnung setzt sich aus den Transaktionsgebühren, die im jeweiligen Block enthalten sind, und den 3,125 BTC zusammen, die im Code fix vorgegeben sind. Alle vier Jahre wird diese fixe Belohnung für Miner halbiert, weshalb es noch über 100 Jahre dauern wird, bis alle 21 Millionen Bitcoin geschürft sind. Da der Bitcoin-Kurs schon extrem hoch ist, ist aus dem Mining inzwischen eine Milliardenindustrie geworden. Die Zeiten, mit denen man Bitcoin mit einem einfachen Laptop schürfen konnte, sind längst vorbei.
Der hohe Kurs hat viele Miner angelockt, die inzwischen ganze Rechenzentren bauen, um den nächsten Block zu bestätigen. Die Chance, dass ein Solo-Miner einen Block findet, ist daher extrem gering, weshalb sich die meisten miner einem Pool anschließen und die Blockbelohnungen untereinander aufteilen. Dennoch ist es heute einem Solo-Miner gelungen, einen Block zu bestätigen.
Fast 200.000 Dollar verdient
Für den Solo-Miner hat es sich auf jeden Fall ausgezahlt, sich nicht an einem Mining Pool zu beteiligen. Im Pool hätte er von der gesamten Blockbelohnung den Anteil bekommen, den seine Rechenleistung im Pool ausgemacht hat. Wer also nur 1 % der Rechenleistung beiträgt, erhält auch nur 1 % der Belohnung, abzüglich Pool-Gebühren.
Der Solo-Miner konnte dagegen die gesamte Prämie für sich behalten. Mit diesem Block hat er 199.098 Dollar verdient. Dennoch sollte man deshalb nicht darauf schließen, dass es ratsam ist, sich keinem Pool anzuschließen. Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, ist extrem gering. Grundsätzlich ist Bitcoin Mining hierzulande nur dann rentabel, wenn man den Strom aus erneuerbaren Energien zum Beispiel durch eine PV-Anlage kostenlos bezieht, da die benötigte Hash Power schon so hoch ist, dass die Stromkosten die Einnahmen weit übersteigen.
Manuel ist Unternehmer, Autor und veröffentlicht auf zahlreichen namhaften Krypto-Nachrichtenseiten Artikel rund um Kryptowährungen. Seit er sich 2019 sein eigenes Mining Rig zusammengebaut und angefangen hat, selbst in Bitcoin und Co. zu investieren, beschäftigt er sich Tag für Tag mit dem Kryptomarkt und verfolgt die Nachrichtenlage genau.