Gibt es einen Vorreiter für strategische Bitcoin-Reserven, ist das ohne Zweifel der US-amerikanische Softwarehersteller MicroStrategy. Der bekannte CEO Michael Saylor gehört dabei zu den größten Bitcoin-Optimisten auf dem gesamten Markt. Mittlerweile versucht er sogar, die Führungsriege von Microsoft vom Aufbau einer eigenen Bitcoin-Reserve zu überzeugen.
Dabei erklärte er der Konzernführung, dass ein solches Investment die Marktkapitalisierung von Microsoft auf über 5 Mrd. US-Dollar steigern könnte, was das Unternehmen zum größten der Welt nach Marktkapitalisierung machen würde. Eine Entscheidung von Microsoft, die auf der heutigen Hauptversammlung getroffen werden soll, steht noch aus. Dafür hat aber ein anderer Konzern kräftig Bitcoins gekauft.
Marathon Digital Holdings kauft kräftig Bitcoins ein
Der durchschlagende Erfolg von Michael Saylor und MicroStrategy hat dazu geführt, dass in letzter Zeit immer mehr Unternehmen die Strategie des Softwareherstellers und seines ikonischen CEOs kopieren. Eines davon ist Marathon Digital Holdings, ein Mining-Unternehmen, das schon vor geraumer Zeit ankündigte, die geminten Bitcoins nicht mehr zu verkaufen, sondern zukünftig in einer strategischen Reserve aufzubewahren. Doch das reicht dem Unternehmen offenbar nicht, denn ganz im Stile von Michael Saylor kaufte Marathon Digital Holdings heute um über 1,1 Mrd. US-Dollar neue Bitcoins!
Erst letzte Woche kaufte der Konzern um 1,7 Mrd. US-Dollar Bitcoins. Ähnlich wie MicroStrategy scheint das Unternehmen also keine Probleme damit zu haben, zu einem hohen Kurs zu kaufen. Das kann im Umkehrschluss nur bedeuten, dass die Führungsriege davon ausgeht, dass auch ein Kurs knapp unter 100.000 US-Dollar noch ein günstiger Einstiegspreis ist. Anscheinend glaubt man also an eine ähnliche Prognose wie Michael Saylor, der von einem Bitcoin-Kurs von 13 Mio. US-Dollar pro Coin ausgeht.
Michael Saylor verdiente letzte Woche 186 Mio. US-Dollar pro Tag!
Dass immer mehr Unternehmen die Bitcoin-Strategie von MicroStrategy kopieren wollen, ist wenig verwunderlich. Schließlich hat Michael Saylor sich damit einen Bitcoin-Bestand von 423.650 $BTC im Wert von 40,22 Mrd. US-Dollar aufgebaut. Dieses Investment hat letzte Woche eine Rendite von 3,3 % erzielt. Das entspricht einem Wochengewinn von 1,3 Mrd. US-Dollar oder anders ausgedrückt: 186 Mio. US-Dollar pro Tag!
Der Erfolg von Michael Saylor scheint immer weitere Kreise zu ziehen. Für den Bitcoin und den Kryptomarkt ist da eine sehr positive Entwicklung. Denn je mehr Unternehmen Milliarden in den Markt pumpen, desto höher können die Kurse steigen. Der Bitcoin entwickelt sich immer mehr von einem spekulativen Rand-Investment zu einem ernst zu nehmenden Asset für institutionelle Investoren. Eine Entwicklung, die für Saylors Kurs-Prognose von 13 Mio. US-Dollar im Bitcoin zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden könnte.
Patrick Obacher ist selbst seit fast 10 Jahren als Trader und Investor aktiv. In dieser Zeit erlebte er verschiedene Marktphasen und verwaltete zeitweise etwa 200.000 Dollar Fremdkapital. Nach zahlreichen Fortbildungen im Börsenbereich ist er vor allem auf Technische Analyse, statistische Ansätze und Kapitalmarktanomalien spezialisiert.